Jakobus-Kirche Brunsbüttel

Das urkundlich erwähnte Uthafen ist wohl Brunsbüttels Vorgänger. 1286 taucht der Name Brunsbüttel (Brunesbutle) auf. Der Ort wurde zu einem bedeutenden Hafen- und Fischerort der alten Dithmarscher Republik. Von hier aus wurden Hamburger Kauffahrtschiffe oft um ihre kostbare Fracht erleichtert. Den Ort mussten die Bewohner 1674 aufgeben und landeinwärts verlegen, da die Wasserfluten der Elbe ihren Lauf änderten. 1678 bauten sie die neue Jakobuskirche inmitten des bereits eingerichteten Begräbnisplatzes.

Sie wurde benannt nach dem Apostel Jakobus dem Älteren, Sohn des Fischers Zebedäus. Aber auch sie wurde ein Opfer der Naturgewalten und brannte 1719 bis auf die Grundmauern ab: Während der Predigt schlug ein Blitz ein und verursachte ein Feuer, bei dem die gesamte Ausstattung zerstört wurde, darunter wertvolle mittelalterlich-gotische Schnitzaltäre.

Die wiederaufgebaute Kirche musste vollständig neu eingerichtet werden. Der Altar war ursprünglich für die Schlosskirche in Glückstadt in Auftrag gegeben worden. Bereits 1708 riss man das Schloss und etwas später die Schlosskirche aber wieder ab und der dänische König Friedrich IV stiftete den einzigartigen Barockaltar für die neu erstellte Brunsbütteler Jakobuskirche. Für ihn wurde eigens eine Loge eingerichtet. Der Taufstein ist ein spätbarockes Werk, unten aus Stein, oben aus Holz. Am Aufgang zur Kanzel (1723) und am Kanzelkörper sind die zwölf Apostel dargestellt, auf dem Kanzeldeckel Christus als Siegesfürst. Das Boie-Epitaph (um 1590) erinnert an den Brunsbüttler Pastor Boethius Boie und dessen Sohn Klaus Boie, den ersten bekannten Kirchspielvogt in Brunsbüttel. Bei der letzten grundlegenden Renovierung in den 90er Jahren wurden drei Engelsfiguren an der Kirchendecke freigelegt, von denen eine die dänische Flagge hält.

Evangelische Kirchengemeinde Brunsbüttel
Kautzstr. 11
25541 Brunsbüttel
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Text: Jochen Bufe