St. Secunduskirche Hennstedt

Hennstedt St.Secundus-KircheDer Name Hennstedt bedeutet „Zur hohen Stätte“. In früheren Zeiten hatte der Ort einen Zugang zur Eider und besaß einen eigenen Hafen am Fluss. Das Wasser reichte bis zu dem Platz, an dem die Kirche steht. Die St. Secundus-Kirche wurde um 1280 im Stil der Spätromanik errichtet und später nach Westen verlängert. Namenspatron ist vermutlich der heilige Secundus, ein Kirchenmann aus Alexandria in Nordafrika, der im 4. Jahrhundert als Märtyrer gestorben sein soll.

Der neugotische Westgiebel ist 1847 angebaut worden. Im Sommer 1848 schlug der Blitz in den schönen Turm der Kirche ein, den 1743/44 der aus Schwaben stammende Heider Baumeister Johann Georg Schott errichtet hatte. Noch heute kann man im Gebälk des Daches verkohlte Holzträger erkennen. Die Rauchschwaden waren weit zu sehen und die Menschen strömten bei der Kirche zusammen. Die Not der Bevölkerung war groß. Womit sollte man in der trockenen Jahreszeit den Brand bekämpfen? Die Legende berichtet, zu welcher Lösung die findigen Hennstedter kamen. Jeder Bauer im Umkreis brachte Buttermilch zur Brandstelle. Damit konnte ein Übergreifen des Brandes auf das Gottesheus verhindert werden.

Nach dem Brand ersetzte man die ursprüngliche Flachdecke durch ein Kassetten-Tonnengewölbe. Die markante langgestreckte Kirche mit dem spitzen Turm ist nicht nur das geistliche Zentrum für zehn Dörfer sondern auch eine beliebte Hochzeitskirche.

Die Innenausstattung stammt weitgehend aus der Zeit des Barock. Die Kanzel, 1651 geschnitzt von Henning Claussen aus Neuenkirchen, wird getragen von Moses mit den zehn Geboten. Unter dem Triumphkreuz von 1480 versammelt sich die Gemeinde zu Gottesdiensten und Konzerten. Eine Besonderheit ist die sechsseitige, umgitterte Taufe von 1687 mit Eintragung der Pastoren und Amtspersonen. Der Orgelprospekt entstand 1643-1650. Den Altar schnitzte 1743 Albert Hinrich Burmester aus Wesselburen, wie auch die Pedaltürme der Orgel (1744) mit reicher Akanthusschnitzerei (Rankenschnitzwerk).

Außen, an der Nordseite der Kirche, befindet sich der imposante Grabstein von Carsten Junge und seiner Frau Eddel, die deren Sohn Dr. Nikolaus Junge, Vizekanzler am gottorfischen Hofe, 1600 anfertigen ließ. Der Gevollmächtige Carsten Junge war am 30. Mai 1599 den Folgen einer Stichverletzung erlegen, die ihm der Propst Marcus Wrange im Gasthausstreit zugefügt hatte.
Text: Jochen Bufe

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